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"Der alte Vater Rhein hat seine Tücken"...

Veröffentlicht: 08.07.2025
Autor: Maria Mildenberger
In einer Kampagne warnt der Verband

... so berichtete der Wiesbadener Kurier im August 1955. In jener Sommersaison zählten die Aktiven der DLRG Wiesbaden und Schierstein insgesamt 64 Rettungseinsätze – allein 27 davon während des Hafenfests im Juli. Besonders häufig mussten gekenterte Kajaks, Segelboote sowie erschöpfte Schwimmer gesichert werden. Der Stadtgruppenleiter kritisierte vor allem die Selbstüberschätzung vieler Verunglückter. „Immer wieder fordern Leichtsinn und Geltungsbedürfnis ihre Opfer.“ Erfolgreiche Rettungen hingen dabei stark von der Schwimmfähigkeit der Betroffenen ab.

Auffällig auch: Im Wachbuch der DLRG Schierstein aus dem Jahr 1955 wurde die Schwimmfähigkeit aller Geretteten dokumentiert – durchgehend mit dem Vermerk: „war Schwimmer“. Gerade nicht sichere Schwimmer führten häufig zu schwierigeren oder sogar vergeblichen Versuchen der Rettung. So forderte die Sommersaison damals 40 Todesopfer. Heute, rund 70 Jahre später, gerät die einst selbstverständliche Fähigkeit, schwimmen zu können, zunehmend in Gefahr – selbst unter Wassersporttreibenden. Die Voraussetzung für sinkende Ertrinkungsfälle, das sichere Schwimmen und ausreichend Kenntnisse über die Risiken der Gewässer, ist seit einiger Zeit kein Alltagswissen mehr. Die traurige Bilanz zeigt das verlängerte Juni-Wochenende: 15 Menschen verunglückten tödlich im Wasser. Die steigende Zahl der tödlichen Badeunfälle ist zunehmend auf die unterschätzten Gefahren des Wassers zurückzuführen. Die Zahl der Menschen, die nicht schwimmen können, steigt – nicht zuletzt wegen des fortschreitenden Bädersterbens. Auch Strömungen und Temperaturunterschiede in natürlichen Gewässern werden häufig unterschätzt. Hinzu kommt: Viele Eltern beaufsichtigen ihre Kinder nur noch aus der Ferne – oft abgelenkt vom Smartphone.

„Deutschland entwickelt sich zum Land der Nichtschwimmer“, warnt die DLRG. „Immer mehr Kinder verlassen die Grundschule, ohne sicher schwimmen zu können – zuletzt lag die Quote unter den Zehnjährigen bei nur noch 40 Prozent.“ Dabei ist es gerade bei heißeren Sommern wichtig, sich an die richtigen Verhaltensregeln zu halten. Insbesondere am Rhein gilt: Der Rhein ist eine schnell fließende, stark befahrene Bundeswasserstraße, kein Badesee! Wer sich hier ins Wasser begibt, begibt sich in Lebensgefahr!

Wer die Chance für ein abgesichertes Schwimmen im Strom nutzen möchte, kann am 12. Juli bei unserem Stromschwimmen mitmachen. Alle Infos dazu findet Ihr hier.

Richtiges Verhalten an und in Gewässern:

  • Kinder stets in Reichweite behalten: Auch im flachen Wasser sollten Kinder immer in unmittelbarer Nähe beaufsichtigt werden – selbst kurze Unaufmerksamkeit kann gefährlich sein.
  • Nicht überhitzt ins Wasser springen: Nach langem Sonnenbaden sollte man sich langsam abkühlen – plötzlicher Kälteschock kann Kreislaufprobleme oder sogar Bewusstlosigkeit auslösen.

  • Luftmatratzen und Schwimmtiere nicht als Schwimmhilfe nutzen: Sie bieten keine echte Sicherheit und können leicht abtreiben – besonders bei Wind oder Strömung.

  • Nur an freigegebenen Stellen baden: Nutze nur offiziell zugelassene und überwachte Badestellen – dort ist die Wasserqualität geprüft und Rettungspersonal oft vor Ort.

  • In Bereichen von Häfen, Brücken, Schleusen, Schiffsanlegestellen etc. gilt in der Regel ein Bade- und Schwimmverbot im Umkreis von etwa 100 m ober- und unterhalb solcher Anlagen

  • Nie allein schwimmen gehen: Schwimme immer in Begleitung – so kann im Notfall schnell Hilfe geleistet werden.

  • Alkohol vor und beim Schwimmen vermeiden: Alkohol beeinträchtigt Reaktionsfähigkeit und Koordination – er erhöht das Risiko von Badeunfällen deutlich.

  • Wetter und Strömungen beachten: Informiere dich vor dem Baden über Wetterlage, Wind und mögliche Strömungen – bei Gewitter oder starkem Wellengang nicht ins Wasser gehen.

 

 

Quellen:

Drucksache 19/32528

PowerPoint-Präsentation

Wiesbadener Kurier, 30.08.1955. Autor: kth

Wachtagebuch der DLRG Schierstein 1953-1956

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