"Hisst Flagge!" in Biebrich, Mainz-Kastel und Schierstein
„Aufgrund von Hochwasser ist die Evakuierung einer Grundschule notwendig. Währenddessen läuft die Durchführung seiltechnischer Einsätze der Strömungsretter sowie ein Taucheinsatz zum Absuchen einer unbekannten Wasserfläche.“- Mit diesen Aufgaben wurden die Einsatzkräfte am gemeinsamen Übungstag zum traditionellen Start der Wachsaison herausgefordert.
Traditionell markiert der 1. Mai den offiziellen Start der Wachsaison für die Wiesbadener DLRG-Gruppen aus Schierstein, Biebrich-Amöneburg und Mainz-Kastel, die bis Ende September im Wechsel Wachdienst am Rhein haben werden.
Der Wachdienst der DLRG ist ein herausforderndes, aber auch äußerst wichtiges Aufgabenbiet der Organisation. Die ehrenamtlichen Kräfte sind zuständig für die Überwachung ausgedehnter Wasserflächen sowie die schnelle Reaktion auf unvorhergesehene Notfälle. Darüber hinaus sind die Retter oft mit schwierigen Wetterbedingungen und wechselnden Strömungsverhältnissen konfrontiert, die ihre Arbeit zusätzlich erschweren können.
Das Hissen der DLRG-Flagge signalisiert den Start des Wachdienstes und so kamen die Wasserretter im Laufe des Tages an den dreien Standorten zusammen, um den jeweiligen Übungsteil mit den Grußworten der Vorsitzenden der gastgebenden DLRG einzuleiten. In Biebrich lag der Fokus auf der Revierkunde. So erhielten die Einsatzkräfte verschiedene Aufträge zu Boot, aber auch in Fahrzeugen vorbestimmte Standorte zu ermitteln. Vor allem die Kommunikation per Funk und der Austausch zwischen den Teams war hier entscheidend.
Im Anschluss wurden alle nach Mainz-Kastel verlegt. Hier galt es die speziellen Fertigkeiten des Fachpersonals einzusetzen. Bei den fiktiven aber durchaus realistischen Szenarien kamen Bootsbesatzungen, Taucher und Strömungsretter zum Einsatz. Insbesondere die Evakuierung einer Grundschule erforderte das effektive Zusammenspiel mehrerer Boote sowie von Rettern an Land.
Zum Ende kam die gemeinsame Übung mit dem Hissen der Flagge auf der DLRG Station in Schierstein. Martin Otter, der Vorsitzende der DLRG Schierstein, wünschte „dass alle immer gesund aus den Einsätzen zurück kehren und immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel haben“ Das Resümee des Tages erfolgte bei der Abschlussbesprechung, nach der im gemütlichen Beisammensein bei Kaffee und Kuchen der Tag ausklingen konnte.
Die Einsatzkräfte hatten die Aufgaben ohne große Probleme abgearbeitet, es wurde viel richtig gemacht, aber es gibt natürlich auch Verbesserungspotential. Somit können die Erfahrungen des Tages den Rettern im Laufe der Wachsaison als wertvoller Wegweiser für ihre kontinuierliche Weiterentwicklung dienen. Aufgrund der steigenden Zahlen unsicherer Schwimmer sowie einem erhöhten Aufkommen von unachtsamen Freizeitnutzern, die vermehrt vor allem an heißen Tagen Erfrischung im Rhein suchen, steigt das Risiko von Notfällen in unseren Gewässern. In dieser Saison gilt es daher nicht nur schnelle Hilfe leisten zu können, sondern auch einen Fokus auf die Aufklärung über potenzielle Gefahren im Rhein zu legen.