Der Rhein ist eine "Autobahn", kein Planschbecken
Am gestrigen Sonntag wurden unsere ehrenamtlichen Wasserretter während ihres Wachdienstes von der Wasserschutzpolizei über einen entkräfteten Schwimmer im Rhein auf Höhe der Ortslage Walluf in Kenntnis gesetzt.
Die betroffene Person konnte wenig später von der Besatzung des Rettungsbootes in der Fahrrinne gesichtet werden und wurde gerade noch rechtzeitig aus dem Wasser gerettet, bevor ein Frachtschiff diese Stelle passierte. Die Person war entkräftet, hatte Krämpfe und stand offensichtlich unter dem Einfluss von Drogen. Sie wurde durch die Einsatzkräfte noch auf dem Boot erstversorgt. Wenig später konnte sie an Land an die Besatzung eines ebenfalls alarmierten Rettungswagens und die Polizei übergeben werden.
Feuerwehr und DLRG weisen im Zusammenhang mit diesem Ereignis und der guten Wetterprognose für die kommenden Tage nochmal eindrücklich darauf hin, dass das Schwimmen im Rhein besonders gefährlich ist. Neben der starken Strömung geht auch von der Schifffahrt eine erhebliche Gefährdung aus. Insbesondere die aktuellen Zahlen der Ertrinkungsfälle warnen vor leichtsinnigen Schwimmaktionen. Während deutschlandweit ein leichter Rückgang zu verzeichnen war, ist in Hessen die Zahl der Todesfälle im Vergleich zum Vorjahr um 44% gestiegen. Knapp die Hälfte der Fälle ereigneten sich in Flüssen. Eine traurige Bilanz, die im Zusammenhang mit dem aktuellen Vorfall eindrücklich die unterschätzten Gefahren des Rheins und die essenzielle Notwendigkeit von besetzten Wasserrettungsstationen an Binnengewässern demonstriert. Nur wegen des Umstandes, dass die Wasserrettungsstation an der schiersteiner Hafenspitze besetzt war, konnte in diesem Fall das bedrohte Menschenleben gerettet werden. Zur eigenen Sicherheit sollten ausgewiesene Badestellen, überwachte Badeseen oder Freibäder genutzt werden.
Wir bedanken uns bei der Feuerwehr Wiesbaden, der Feuerwehr im Rheingau Taunus Kreis sowie der Wasserschutzpolizei für die gute Zusammenarbeit.
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